Brasiliens Bauern stellen auf Bio um

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Umwelt Einblicke
Bio-Sojafeld in Brasilien

Im Süden Brasiliens, im Bundesstaat Paraná bauen inzwischen 120 Bauern Bio-Soja an. Tendenz steigend.

In Brasilien tut sich was: Immer mehr Bauern kehren den tödlichen Pestiziden den Rücken zu. Der brasilianische Fernsehsender "Rede Globo" hat dazu eine Sendung über gebana Brasil und ihre Bio-Bauern gedreht. Schauen Sie hier den Beitrag mit englischen Untertiteln.

Die Bauern aus dem Bundesstaat Paraná im Süden Brasiliens sind besorgt. Im ganzen Land kursieren Geschichten von Neugeborenen mit Missbildungen, Kindern, die viel zu früh pubertieren und Landarbeitern, die an Pestizidvergiftungen sterben. Es sind nicht nur Geschichten, sondern harte Fakten, wie Arte diesen Mai im Kurzbeitrag «Tödlicher Kreislauf: Pestizide in Brasilien» zeigte. Forscherinnen wie Ada Cristina Pontes vom Fiocruz-Institut in Rio de Janeiro zeigen sich in dem Beitrag sichtlich besorgt.

Es verwundert also kaum, dass immer mehr Bauern in Brasilien reagieren und sich von den Giften abwenden. Der brasilianische TV-Sender Rede Globo hat einige dieser Bauern, die ihre Produkte an gebana in Brasilien liefern, auf ihre Felder begleitet und die Arbeit von gebana Brasil porträtiert.

In dem Beitrag erklären die Bauern, dass der Wechsel für sie nicht einfach war. Einerseits würden Nachbarn sie belächeln, anderseits sei der Umgang mit Insekten und Krankheiten ohne Pestizide eine grosse Herausforderung. Doch die Bauern haben Erfindergeist.

Flávio Berno zum Beispiel behandelt seine Sojabohnen homöopathisch. Doch statt auf Mittel für Pflanzen zurückzugreifen, bedient er sich bei der Homöopathie für Rinder. Die nötigen Tinkturen, um etwa die Wanzenpopulationen zu kontrollieren, bereitet er selbst auf. Dabei kommt dann auch mal eine ausgediente Waschmaschine zum Einsatz.

Stand April 2018 pflanzen 120 Bauern in Paraná auf einer Fläche von 5000 Hektar Bio-Soja an. Sie setzen sich dafür ein, die Insektenvielfalt zu erhalten und Soja frei von Schadstoffen zu produzieren. Die grössten Probleme, denen sie dabei begegnen gehen von ihren Nachbarn aus, die weiterhin konventionell anbauen, Pestizide verwenden und gentechnisch verändertes Saatgut aussäen. Das führt nämlich dazu, dass sie die Sojabohnen, die an den Grenzen der Nachbarfelder wachsen, nicht als Bio-Soja verkaufen können.

Doch die gute Nachricht ist: Immer mehr konventionelle Bauern steigen um. Und auch in der breiten Bevölkerung Brasiliens wird das Thema Bio immer wichtiger. Das sehen wir auch selbst seit dem Start des Online-Shops von gebana Brasil.