Gastbeitrag von foodwaste.ch: Wenn sich der Arbeitskollege als Ananas-Liebhaber entpuppt…
Wer schon mal bei gebana eine Bestellung aufgegeben hat, merkt schnell, dass die Packungen grösser sind als im Detailhandel – 13kg Orangen, 8kg Mandarinen, 7kg Ananas um nur ein paar Beispiele zu nennen. Dank der grösseren Packungen spart gebana Verpackungsschritte und Transportwege ein, was der Umwelt zugutekommt.
Nur: Was macht man mit 13kg Orangen? Auf einen Schlag?
Foodwaste schon auf dem Feld vermeiden
Zahlen von foodwaste.ch zeigen, dass generell Frischprodukte zu den Food Waste Klassikern gehören: Bei Frischprodukten beispielsweise, gehen entlang der Lebensmittelkette rund 63% der produzierten Lebensmittel zwischen Feld und Teller verloren. Einer der häufigsten Gründe für Food Waste in der Landwirtschaft ist das Aussortieren aufgrund von Schönheitsmerkmalen: Zu kleine Kartoffeln, zu krumme Gurken, zu grüne Orangen – alles Merkmale, welche den Geschmack nicht beeinflussen, aber nicht dem gängigen Standard entsprechen. Dies beeinflusst wiederum auch unsere Wahrnehmung, was „natürlich“ ist – sehen wir immer nur die genormten Gemüse und Früchte, kommen uns andere Formen seltsam vor. Dabei ist es völlig normal, dass z.B. Orangen im Dezember eine noch eher grüne Schale haben und die Früchte unterschiedliche Grössen haben – obwohl sie alle perfekt reif sind.
...und bei uns zu Hause
Lebensmittel werden aber nicht nur in der Landwirtschaft entsorgt: Fast die Hälfte des Food Wastes (45%) fällt bei uns zuhause an! Der Spaghetti-Rest von letzter Woche, der Brotaufstrich, der doch nicht so lecker geschmeckt hat – oder eben die Früchte, die man nicht rechtzeitig verwertet hat. Gründe für Food Waste zuhause sind, dass man zu viel einkauft oder zu viel kocht – oder anders gesagt, dass man nicht optimal plant. Nicht zu grosse Mengen einkaufen – dies kann aus Food Save-Sicht bei einer gebana-Bestellung eine Herausforderung darstellen. Wie kann man vorgehen, um möglichst viele Früchte zu verwerten?
Auch hier ist eine kurze Planung hilfreich: Wer nicht 13kg Orangen alleine essen kann, kann diese mit anderen teilen. Warum nicht den Bürogspänli eine Freude machen und schon vor der Bestellung fragen, ob jemand mitbestellen möchte – und ein selbstorganisiertes Crowdordering aufziehen? Oder noch einfacher und niederschwelliger: Eine (gut duftende) Lieferung Ananas ins Büro bestellen und ein Kässeli aufstellen. Vielleicht gibt es auch im Mietshaus die Möglichkeit zusammen mit den Nachbarn eine Bestellung aufzugeben – oder die Nachbarin mit einem übriggebliebenen Granatapfel zu überraschen? Ideen bei der Planung gibt es viele. Wichtig ist nur, dass man es macht.
Auf die Sinne verlassen
Sie haben die Lebensmittel schon eine Weile zu Hause und sind sich nicht sicher, ob sie noch essbar sind? Auch bei der Bestimmung der Haltbarkeit gibt es einen Tipp: Verlassen Sie sich auf Ihre Sinne! Anschauen, riechen, probieren – das ist das Mantra der Food Saver. Wer also Schalenfrüchte wie Orangen oder Granatäpfeln mit leichtem Schimmelbelag findet, kann die verdorbenen Früchte im Biomüll entsorgen und die anderen problemlos noch essen.
Sollten trotz Planung und der Aufbewahrungshinweise von gebana Früchte drohen zu verderben, gibt es weiter die Möglichkeit, die Früchte haltbar zu machen: Konfitüre kochen oder Ananas-Ringe im Dörex trocknen. Oder von Foodsharing Gebrauch machen: Lebensmittel werden Zuhause abgeholt oder können (nach Anmeldung) aktiv in einen Fair-teiler gebracht werden. Die Verminderung von Food Waste und Wertschätzung von Lebensmitteln hat also gar nicht so viel mit Können, sondern mehr mit Machen zu tun – aus Liebe zum Essen. Weitere Tipps und Tricks zur Haltbarkeit von Lebensmitteln finden Sie unter: http://foodwaste.ch/tipps-und-tricks/
Karin Spori, foodwaste.ch