Monatsthema August: Die Cashew-Bauern von Taga

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Produktion Fairer Handel

Die Cashew-Bauern nutzten den sprunghaften Anstieg der Cashew-Preise aufgrund der erhöhten Nachfrage aus dem asiatischen Raum und verkauften an den Meistbietenden - trotz der Verträge mit gebana. Was sagen die Bauern selbst dazu?

Die Bauern in Taga, einem Dorf im Südwesten Burkina Fasos, bauen eine Vielfalt von Nahrungsmitteln für den Eigengebrauch an: Mais, Sorghum, Hirse, Süsskartoffeln, Erdnüsse. Einkommen erzielen sie durch den Verkauf von Cashew-Rohnüssen.

Diese verkaufen sie an gebana Afrique: Jährlich werden Verträge abgeschlossen und gebana organisiert die Biozertifizierung für die Bauern. «Manchmal, wenn jemand dringend Bargeld braucht, geht er jedoch auf den Markt und verkauft dort kleine Mengen an Händler», erklärt Bakary Coulibaly. Als diesen Februar die Marktpreise für Cashewnüsse besonders hoch waren, waren es auf einmal grössere Mengen: «Weil die Preise auf dem Markt stark gestiegen sind, haben wir entschieden, den Grossteil unserer Nüsse dort zu verkaufen statt an gebana», erklärt Lamine Bruno Coulibaly, der Präsident der Bauerngruppe Taga.

Auf der einen Seite sind die Bauern aus Taga zufrieden, weil sie mehr Geld verdient haben, doch ganz wohl scheint ihnen bei der Sache nicht zu sein: «Wir möchten auf jeden Fall weiter mit gebana zusammenarbeiten», beteuert Lamine Bruno Coulibaly, und fügt entschuldigend an: «Leider hat der Markt dieses Jahr nicht mitgespielt».

Cashew-Bauern

Auf die Frage, warum sie denn weiterhin mit gebana arbeiten wollen, antwortet er: «Auf dem Markt herrscht Chaos, gebana hingegen ist gut organisiert. Die Preise sind fixiert, wir werden pro Kilogramm bezahlt und die Ware wird korrekt gewogen. Wir erhalten auch Schulungen, z.B. zum Schneiden der Bäume, das hilft uns.»

Doch in der Sache mit dem Bedarf nach sofortigem Bargeld sehen die Bauern von Taga Handlungsbedarf: «Vielleicht wäre eine Kasse mit Bargeld für dringende Fälle eine Möglichkeit», sagt Francis. Der Präsident der Gruppe, Bruno Lamine Coulibaly, hat das Problem bereits mit gebana Vertretern angesprochen.