Nachhaltigkeit in Zahlen 2021
Im Jahr 2021 ist gebana erneut stark gewachsen und hat den Gewinn des Vorjahres nochmal übertroffen. Dieses Wachstum hat uns geholfen, den Handel ein Stück gerechter und ein wenig nachhaltiger zu machen.
Auch 2021 bestimmte Corona unseren Alltag. Geschäftlich waren wir hingegen nach den ersten Monaten des Jahres kaum mehr durch die Pandemie bestimmt. Der Onlinehandel entwickelte sich nach dem ersten Quartal entsprechend eher gemächlich. Stürmisch ging es allerdings bei unseren Tochterfirmen in Brasilien und Togo zu. Mehr dazu und die Hintergründe lesen Sie in unserem Jahresbericht.
Zusätzlich zu unseren Geschäftszahlen erfassen wir jährlich rund 50 verschiedene Indikatoren, anhand derer wir messen, wie nachhaltig und gerecht wir arbeiten und wo wir uns weiter verbessern müssen.
Die folgenden Absätze und Grafiken sind ein Auszug aus diesem Nachhaltigkeitsbericht. Diese Zahlen tauchen auch in unserem Jahresbericht auf.
Umsatzbeteiligung und ausgezahlte Prämien
2020 haben wir das gebana Modell – also unseren Ansatz des Teilens – zwar nicht auf weitere Länder ausgeweitet, doch der Umfang stieg erneut deutlich. Die Höhe der ausgezahlten Prämien konnten wir über die letzten zwei Jahren hinweg mehr als verdreifachen.
Der Gesamtanteil unseres Umsatzes, der im Süden bleibt, stieg auf 83 Prozent und lag damit wieder auf dem bisherigen Höchstniveau vom Jahr 2017.
Bauernfamilien und Hofgrösse
In Westafrika arbeiten wir mit immer mehr Bauernfamilien direkt zusammen. In Brasilien, Burkina Faso und Togo kamen 2021 insgesamt 877 Familien dazu. Die Gesamtzahl liegt nun bei 10'049 Bauernfamilien.
Ausgaben für Forschung und Beratung
Im Jahr 2021 haben wir noch mehr in die Zusammenarbeit mit Bauernfamilien und die Entwicklung besserer Anbaumethoden investiert. 20 Prozent mehr als im Vorjahr flossen in Forschung und Beratung. Agroforstwirtschaft, Unkraut und biologische Schädlingsbekämpfung waren dabei die wichtigsten Themen.
Vor allem in Brasilien arbeiten wir eng mit Universitäten zusammen, um den Bio-Anbau voranzutreiben. Im Zuge dieser Zusammenarbeit kommt es in diesem Jahr auch zu einem internationalen Austausch zwischen gebana Brasil und gebana Togo. Mehr dazu werden wir zu einem späteren Zeitpunkt berichten.
Investitionen und Risiko im Süden
57 Prozent unseres Vermögens arbeiten im Süden. Allein 2021 haben wir mehr als 1 Million Euro im Süden investiert, vor allem in Burkina Faso. In diesem und dem nächsten Jahr werden hier enorme Beträge dazukommen, da wir eine nagelneue Fabrik vor Ort bauen. Mehr dazu finden Sie auf der Projektseite.
In der nachfolgenden Grafik entsprechen die Investitionen dem Anlagevermögen, das im Süden investiert ist. Sie sind in Prozent berechnet als Anteil der Bilanz insgesamt. Absorbierte Verluste sind berechnet als Abschreibungen und Schuldenerlasse gegenüber den Firmen im Süden.
Arbeitsplätze
Umsatzwachstum bedeutet in den meisten Fällen auch mehr Arbeit. Dementsprechend ist die Zahl der Mitarbeitenden bei gebana im vergangenen Jahr erneut kräftig gestiegen. Insgesamt kamen 108 neue Mitarbeitende dazu, 32 davon in Europa.
Zum Jahresende zählte gebana 801 Mitarbeitende, 92 Prozent davon ausserhalb Europas. Zur intensivsten Zeit – direkt nach der Mango- und Cashewernte – arbeiteten weltweit 927 Menschen für gebana.
Die Zahl der Arbeitsplätze für die nachfolgenden Grafik berechnen wir im Jahresdurchschnitt, da während und unmittelbar nach der Erntezeit jeweils etliche saisonale Arbeitsplätze dazu kommen.
Arbeitsplätze nach Geschlechtern
Bei gebana arbeiten weltweit deutlich mehr Frauen als Männer. Im Management im Globalen Süden sind sie noch untervertreten.
Löhne
Die tiefsten Löhne im Süden waren im Jahr 2021 ausnahmslos über dem nationalen Mindestlohn. Mit einem Plus von 33 Prozent ist der Abstand zum Mindestlohn in Togo am geringsten. Die Löhne sind weiterhin einer der wichtigsten Schwerpunkt unserer Arbeit.
In der Grafik sind die Löhne der tiefsten Lohnkategorie in Relation zum nationalen Mindestlohn inklusive Gewinnbeteiligung dargestellt.
Nachhaltigkeit Sortiment
Im Jahr 2021 stiegt der Anteil der zertifizierten Bio-Produkte in unserem Sortiment wie erwartet wieder und erreichte 90 Prozent.
Der Anteil der Produkte, die ohne Umwege direkt von den Bauernfamilien zu unseren Kund:innen nach Hause kommen, lag mit 51.1 Prozent rund 1 Prozentpunkt über dem Vorjahr.
Besonders erfreulich: Der Anteil der Produkte, die nie umgepackt werden, stieg auf 73.6 Prozent.
Der Anteil der Flugfracht – sie betrifft einzig die frische Ananas aus Togo – sank von 2.5 auf 2.3 Prozent gemessen am Umsatz unseres Onlineshops. Unsere Versuche, vollständig auf die Flugfracht zu verzichten und die heiklen Sugar-Loaf-Ananas per Schiff zu transportieren, schlugen leider fehl.
Dieses Jahr versuchen wir mit simulierten Transporten vor Ort eine Lösung zu finden. Erst wenn die Simulationen erfolgreich sind, werden wir erneute Schiffstransporte mit frischer Ananas ins Auge fassen.
Gewinn teilen
Ein Drittel des Gewinnes erhalten die gebana Mitarbeitenden. Davon geht eine Hälfte an die Menschen im Globalen Süden und die anderen an jene im Norden. Der Gewinn von 2021 bedeutet im Süden pro Mitarbeiter:in einen Betrag der rund 17 Prozent des Jahreslohns entspricht, im Norden sind es knapp 6 Prozent.
Mehr zum Thema Teilen lesen Sie in unserem Blogbeitrag "Wie wir Umsatz und Gewinn teilen".