Nachhaltigkeit in Zahlen 2020
Im Jahr 2020 ist gebana enorm gewachsen und hat den grössten Gewinn der Unternehmensgeschichte erwirtschaftet. Gleichzeitig haben wir einen grossen Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit gemacht. Zum Beispiel bei den Löhnen in Togo.
2020 hat sich bei gebana viel verändert. Wir strukturierten die Organisation in Europa um, arbeiteten an Prozessen und passten uns im Norden wie im Süden an neue Begebenheiten an. Mehr dazu und die Hintergründe lesen Sie in unserem Jahresbericht.
Zusätzlich zu unseren Geschäftszahlen erfassen wir jährlich rund 50 verschiedene Indikatoren, anhand derer wir messen, wie nachhaltig und gerecht wir arbeiten und wo wir uns weiter verbessern müssen.
Die folgenden Absätze und Grafiken sind ein Auszug aus diesem Nachhaltigkeitsbericht. Diese Zahlen tauchen auch in unserem Jahresbericht auf.
Umsatzbeteiligung und ausgezahlte Prämien
2020 haben wir das gebana Modell – also unseren Ansatz des Teilens – auf Togo und Griechenland ausgeweitet. Dadurch stiegen die Prämien, die wir an Bauernfamilien ausbezahlten, um 132 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der Gesamtanteil unseres Umsatzes, der im Süden bleibt, lag mit 78 Prozent minimal tiefer als 2019. Die Gründe für diesen Rückgang waren unsere Corona-Hilfsaktion Bauern suchen Kunden in der Schweiz sowie Verbesserung der Marge im Grosshandel.
Bauernfamilien und Hofgrösse
In Westafrika arbeiten wir mit immer mehr Bauernfamilien direkt zusammen. Nach einem Taucher im Jahr 2019 stieg die Zahl der Bauernfamilien letztes Jahr wieder. In Brasilien, Burkina Faso und Togo kamen zusammengenommen 1487 Familien dazu.
Ausgaben für Forschung und Beratung
2020 haben wir mehr als je zuvor in die Zusammenarbeit mit Bauernfamilien und die Entwicklung besserer Anbaumethoden investiert. Seit Anfang 2021 legen wir den Fokus in Westafrika auf Agroforstwirtschaft. Was sich hinter dem Begriff genau verbirgt, werden wir hier auf dem gebana Blog in der zweiten Jahreshälfte separat erklären.
Vor allem in Brasilien arbeiten wir eng mit Universitäten zusammen, um den Bio-Anbau voranzutreiben. In Griechenland eröffneten wir 2020 gemeinsam mit Anyfion das Organic Agricultural Center, in dem sich Bäuerinnen und Bauern beraten lassen und biologische Pflanzenschutzmittel sowie Dünger zu günstigen Konditionen kaufen können.
Investitionen und Risiko im Süden
2020 haben wir in Brasilien, Burkina Faso und Togo 627'000 Euro investiert. Davon flossen rund 438'000 Euro in Gebäude, Maschinen und Fahrzeuge.
Investitionen berechnen wir als Anteil der Bilanzsumme, der in den Produktionsländern investiert ist. Absorbierte Verluste berechnen wir als Abschreibungen und Schuldenerlasse gegenüber den Firmen im Süden.
Arbeitsplätze
Passend zu unserem starken Umsatzwachstum im Jahr 2020, ist auch die Zahl der Menschen, die bei gebana arbeiten, stark gestiegen. Insgesamt entstanden 101 neue Stellen, davon 91 im Globalen Süden. Per Ende des letzten Jahres arbeiteten damit weltweit 693 Menschen bei gebana.
Die Zahl der Arbeitsplätze berechnen wir im Jahresdurchschnitt, da während und unmittelbar nach der Erntezeit jeweils etliche saisonale Arbeitsplätze dazu kommen.
Arbeitsplätze nach Geschlechtern
Bei gebana arbeiten weltweit deutlich mehr Frauen als Männer, im Management im Globalen Süden sind sie noch untervertreten.
Löhne
Es brauchte einen Wechsel des Geschäftsführers, um auch in Togo bei den tiefsten Löhnen deutlich über den nationalen Mindestlohn zu kommen. Wie schwierig es ist, die richtigen Menschen für Managementpositionen im Globalen Süden zu finden und welche Rolle dabei die Löhne spielen, zeigen wir hier auf unserem Blog in den kommenden Wochen auf.
Nachhaltigkeit Sortiment
2020 sank der Anteil der Bio-Produkte in unserem Sortiment leicht, weil wir während des ersten Lockdowns und darüber hinaus zur Unterstützung von Schweizer Bauernfamilien etliche Produkte ohne Bio-Zertifizierung verkauften. 2021 wird der Bio-Anteil wieder steigen.
Der Anteil der Produkte, die ohne Umwege direkt von Bauernfamilien zu unseren Kund:innen nach Hause kommen, lag mit 50.2 Prozent fast 7 Prozentpunkte über dem Vorjahr. Auch hier war unsere Corona-Hilfsaktion ein massgeblicher Treiber. Schliesslich kamen all die Produkte der Schweizer Bauernfamilien direkt von den Höfen zu unseren Kund:innen. Doch auch rekordverdächtige Bestellzahlen bei den Orangen und anderen Frischprodukten trugen zu diesem Wachstum bei.
Ebenfalls erfreulich: Der Anteil der Produkte, die nie umgepackt werden, stieg von 65 auf 67.8 Prozent. Wir hoffen, dass wir uns hier im Jahr 2021 weiter verbessern können.
Gewinn teilen
Ein Drittel des Gewinnes erhalten die gebana Mitarbeitenden. Davon geht eine die Hälfte an die Menschen im Globalen Süden und die anderen an jene im Norden. Der unglaubliche Gewinn von 2020 bedeutet im Süden zwei bis drei zusätzliche Monatslöhne, im Norden etwa einen zusätzlichen. Im Norden verteilen wir den Gewinn dabei proportional zum bezogenen Bruttojahreslohn, im Süden pro Kopf.