gebana Jubiläumsfeier
Am vergangenen Freitag feierten wir in Zürich unser 20-jähriges Bestehen als Handelsunternehmen mit über 500 geladenen Gästen. Die Feierlichkeiten kamen einer globalen Zeitreise gleich.
Bananenfrauen bis heute wichtig
Im Vorfeld der Feier zeigten wir den Film «Bananera Libertad» von Peter von Gunten aus dem Jahre 1971. Der Film des Schweizer Filmemachers schildert unter anderem die miserablen Arbeitsbedingungen auf den Bananenplantagen Zentralamerikas und war der Stein des Anstosses der Bewegung der Bananenfrauen, die 1973 in Frauenfeld entstand und sich bald schweizweit verbreitete. Auch im Abendprogramm erhieten die Bananenfrauen und der gebana Verein, die die Vorgeschichte von gebana als Unternehmen darstellen, ihren Platz, denn die Gedanken von damals sind heute wichtiger und aktueller denn je. Umso gespannter horchten die Gäste der «Bananenfrau» Elisabeth Lamprecht bei ihrer Rede über die Anfangszeit.
Externe Gastredner hatten wir bewusst keine eingeladen, doch die Reihe der Personen, die mit gebana verbunden sind und ihre Erinnerungen und Gedanken zum Besten gaben, umfasste Gäste wie die Thurgauer CVP-Politikerin Simone Curau-Aepli. Sie berichtete zusammen mit ihrem Mann Beat Curau-Aepli in witzigen Anekdoten aus den 1980er Jahren, als sie beide aktiv den damaligen Verein «Arbeitsgemeinschaft gerechter Bananenhandel» waren und gemeinsam die bis heute verwendete Kurzform «gebana» erfanden. Anschliessend ergriff der gebana Mitbegründer Peter Teuscher das Wort und berichtete über die ersten Gehversuche der Handelsgesellschaft im Jahr 1998.
Firmengeschichte «packend wie ein Pferderennen»
Einer der Höhepunkte des Abends sorgte für grosse Lacher. Valerio Moser, mehrfacher Schweizer Meister und aktueller deutschsprachiger Meister im Poetry Slam, interpretierte die von Aufs und Abs geprägte Firmengeschichte als rasantes Pferderennen. Dabei sparte er nicht mit humoristischen Spitzen bezüglich der immer wiederkehrenden Krisen und Probleme, beispielsweise mit Wortwitzen wie: «ge-ba-na, das bedeutet auf Schweizerdeutsch nicht umsonst ‚ke Plan ha‘».
Doch auch aktuelle Akteure kamen zu Wort. Ida Schuler, treue Kundin des gebana Direktversands erzählt, wie sie vor vielen Jahren anfing, gemeinsam mit Freundinnen zu bestellen und wie sie inzwischen für vierzig Haushalte einkauft. Entsprechend wurde sie nach ihrem Input nicht mehr als «Kundin», sondern als «Distributionsbasis gebana Uri» bezeichnet.
In einem Interview berichteten anschliessend die gebana Mitarbeiterinnen Helen Seeholzer und Linda Dörig über die Entwicklung der gebana aus ihrer Sicht. gebana Lagerleiterin Helen Seeholzer erinnert sich z.B. noch gut an das erste gebana Lager und wie dort gerade zur Vorweihnachtszeit jede und jeder mitanpacken musste. Und auch die ehemalige Geschäftsführerin von gebana Burkina Faso, Linda Dörig, wusste einige Anekdoten über ihren dreijährigen Arbeitseinsatz im westafrikanischen Land zum Besten zu geben.
Was bringt die Zukunft?
Patrick Honauer, u.a. Mitgründer von Bachsermärt, erklärte in einer letzten Rede kurzum den Handel für tot: «Wir betreiben schon lange keinen Handel mehr», sagte er und erläuterte: «Wir schieben nicht mehr Ware an einer Kette entlang, sondern das sind hoch komplexe Menschenketten, Gebilde, Netzwerke». Seine Vision sei es, so Patrick Honauer, dass Luft, Wasser und auch Essen allen gehören.
Einen weiteren Höhepunkt stellte das Statement von gebana zur Verwendung des Begriffs «fair» dar – darauf werden wir nächste Woche an dieser Stelle eingehen.
Bewusst verzichteten wir darauf, einzelne Unternehmensvertreter aus dem Süden einzuladen, sondern stellten Budget bereit, damit jedes Unternehmen ebenfalls eine Feier veranstalten oder Geschenke an die Mitarbeitenden verteilen konnte. Bilder dieser Feierlichkeiten zusammen mit Videobotschaften mit Glückwünschen zum Jubiläum der Tochter-gebanas wurden als Abschluss gezeigt und leiteten über zum Tanzen und Feiern zu den Klängen der brasilianischen Kombo «Forrobamba».
Wir freuen uns auf weitere mindestens 20 Jahre mit Ihnen!