„Wo ist die Strasse?“
„Wo ist die Strasse?“ wurde ich gefragt, als ich kürzlich Fotos von der „Strasse“ vor meinem Haus in Bobo-Dioulasso bei Regen nach Hause schickte. Abgesehen von den Hauptstrassen sind die Verkehrswege in Burkina Faso selten geteert. Während der Regenzeit schlängeln sich kleinere und grössere Bäche durch die Quartiere – am liebsten auf den Strassen. Sie spülen alles weg, was im Weg ist und hinterlassen tiefe Furchen und Löcher, die bis ans Ende der Regenzeit mit einem normalen Auto kaum mehr passierbar sind.
Letzten Herbst dauerte eine Fahrt mit einem 4x4 Auto zu Kakaoproduzenten in Togo 8 Stunden. Die Distanz betrug 184km. Die Strasse war vor ein paar Jahrzehnten geteert worden, hatte sich jedoch in der Zwischenzeit in Bruchstücke und Löcher aufgelöst. Kürzlich wurde mir allerdings gesagt, dass die Strecke nun repariert sei und man Badou in rund 4 Stunden von Kpalimé aus erreicht. Ich bin gespannt auf die nächste Reise!
Immer wieder erinnere ich mich an einen Moment kurz nach meiner Rückkehr in die Schweiz nach einer langen Zeit in China. Auch in China war ich in sehr ländlichen Regionen mit schlechten Strassen unterwegs gewesen. Wieder zurück im Heimatland fuhr ich mit dem Postauto in den Nachbarort. Nach wenigen Minuten Fahrt auf einer normalen geteerten Schweizer-Durchschnittsstrasse begann der zweite Passagier im Postauto laut zu schimpfen: „Immer diese Schlaglöcher...“