Netzwerk
Die gebana AG ist mehr als eine Handelsfirma, vielmehr ein Netzwerk bestehend aus Produzenten, Handelskunden, Konsumenten, Finanzierungspartnern und NGOs.
Als die gebana AG im Jahr 2008 ihr 10-jähriges Jubiläum feierte, dachten wir, das richtige Rezept gefunden zu haben: Investitionen und Partnerfirmen im Süden und der Verkauf eines Teils der Produkte per Versandhandel möglichst direkt an Konsumenten im Norden. Letzterer sollte die Firma stabilisieren und den Aufbau von Wertschöpfungsketten im Süden unterstützen.
Doch dann kam alles anders. Die Finanz- und Wirtschaftskrise traf – etwas verzögert – auch uns. Manche Handelskunden, die früher jährlich grössere Mengen von uns bezogen, blieben auf ihren Lagerbeständen sitzen und kauften vorübergehend gar nichts mehr. Hinzu kam der Supergau in Brasilien: Die gesamte Bio-Sojaernte 2010 war durch die Pestizide, die die konventionellen Bauern der Region auf ihre Soja sprühten, kontaminiert. Unsere Bauern traf keine Schuld und die Kontamination war minimal, dennoch wollten die Handelskunden die Ware nicht mehr.
In dieser Situation existentieller Bedrohung erfuhr die gebana unerwartet grosse Solidarität: Tausende unterschrieben unsere Kampagne „Chega – es reicht!“ gegen Pestizide in Brasilien, NGOs unterstützten die Kampagne, Behörden und Fachverbände stellten sich hinter uns und entwickelten Lösungen. Handelskunden blieben uns trotz Problemen langfristig treu, einige vertieften sogar die Zusammenarbeit mit uns. Hunderte Kundinnen und Sympathisanten investierten Geld in die gebana und auch manche Geldinstitute erneuerten Kredite. Die Message war klar: gebana soll bestehen bleiben.
Die unglaubliche Unterstützung auf breiter Front – ohne die es gebana heute nicht mehr gäbe – machte uns bewusst, dass wir mehr sind als eine Handelsfirma mit Kunden und Lieferanten: wir sind Teil eines starken Netzwerkes von Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen, die von unserer Arbeit überzeugt sind.
Das Knowhow im Bereich Aufbau von Wertschöpfungsketten, das wir uns durch langjährige Erfahrung angeeignet haben, möchten wir zukünftig noch mehr Bauerngruppen zur Verfügung stellen und versuchen, ihnen Zugang zum Markt zu verschaffen. Denn das ist nicht nur unsere Kernkompetenz, sondern auch das, was unser Netzwerk verbindet, das gemeinsame Ziel von Handelskunden, Konsumenten, NGOs, Produzenten und Finanzierungspartnern. Weil der Zugang zum Markt für Produzenten existentiell wichtig ist und wirklich etwas bewirkt.
Natürlich werden wir dies nicht alleine bewerkstelligen, es werden Projekte für unsere und mit unseren Stakeholdern sein. Denn wir wissen inzwischen, dass wir auf sie/Sie zählen können.