Gemeinschaftliches Arbeiten
„Was sind die Vorteile einer Kooperative?“ habe ich in Togo einige Kakao-Bauern gefragt. Alle gaben mir zur Antwort, dass sie Dank der Kooperative gemeinsam auf ihren Feldern arbeiten. Zu gewissen Momenten im Jahreszyklus mussten die Bauern Tagelöhner anstellen. Häufig jedoch war das Geld zu knapp, um diese Arbeiter zu bezahlen. Zusätzlich konnte man sich nicht darauf verlassen, dass ein externer Arbeiter das Feld gemäss unseren Bio- und Qualitätskriterien bearbeitet.
Seit die Bauern jedoch in der Bio-Kakao-Kooperative sind, arbeiten sie auf Dorfebene gemeinsam: heute auf dem Feld des einen und morgen auf dem Feld des nächsten. Somit können sie Geld sparen und die Effizienz steigern. Beim gemeinschaftlichen Arbeiten lernen die Bauern voneinander und geben sich Tipps.
Diese Auskunft der Bauern hat mich sehr erstaunt, denn oft höre ich das Vorurteil, dass wir Europäer alles allein machen und nicht in Familie und Nachbarschaft eingebettet sind im Gegensatz zu den Leuten hier. Und trotzdem haben die Bauern bis jetzt nicht zusammengearbeitet was den Kakao betrifft? Liegt dies vielleicht daran, dass der Kakao Geld einbringt und nicht für den Eigenkonsum da ist?
Ist das gemeinschaftliche Arbeiten nun ein positiver Effekt der Kooperative? Oder liegt es eher daran, dass zum Beispiel bei einem allfälligen Pestizidproblem die Bauern aus einem Dorf solidarisch dafür verantwortlich gemacht werden? Wohl ist es eine Kombination von verschiedenen Faktoren, welche jedoch zu einem positiven Resultat geführt haben.
PS: Mehr News aus Togo gibt es hier.