Öffentliches WC
‚Etwas Bewegung täte mir gut‘, dachte ich nach einem Tag in Lomé, Togo, gefüllt mit Sitzungen zur Buchhaltung des Kakaoprojekts. Ich ging also topmotiviert vor Sonnenuntergang an den Strand, um etwas zu joggen.
Der Strand direkt im Stadtzentrum ist nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr so sicher. Doch eine halbe Stunde sollte ich wohl noch haben, bevor die Nacht hereinbricht. Als ich zur Brandung runter schritt, kam seitlich ein Mann auf mich zu. Etwas Unbehagen stieg in mir auf. War das doch keine so gute Idee? Doch der Mann überholte mich, ging noch ein paar Schritte weiter auf die Wellen zu, liess seine Hosen runter und kauerte sich für das tägliche Geschäft in den Sand. Direkt vor mir. Da war ich schon etwas überrumpelt, dachte mir aber nicht sehr viel dabei und setzte mich in Trab. Doch 10 Meter weiter vorne, sass schon wieder einer mit der Hose runtergelassen im Sand und verrichtete sein Geschäft mit gleichzeitigem Meeresblick. Und 10 Meter weiter noch einer. Und noch einer… Nach einer Hand voll nackter Hinterteile entschied ich mich doch lieber ins Hotel zurückzukehren und mein Fitnessprogramm abzubrechen. Ich kam mir zu komisch vor, sozusagen durch das öffentliche Panorama-WC dieser Herren zu joggen…